Aktion: Unsere-Hebammen.de

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Immer mehr Krankenhäuser mit Geburtshilfe werden geschlossen.
- 1991 gab es noch 1186 Krankenhäuser mit Geburtshilfe, 2014 nur noch 725. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 40 Prozent.
- Seit 2015 gibt es weitere 44 geschlossene oder von der Schließung bedrohte Kreißsäle in Deutschland. (Stand & Quelle Oktober 2016 )
Das führt zu:
- Einer landesweiten Unterversorgung
- Das Recht auf die freie Wahl des Geburtsortes ist für viele Frauen nicht mehr gegeben.
- Die flächendeckende sichere Versorgung wird weiter abgebaut.
- Landkarte der Unterversorgung zeigt 7.822 Einträge bisher. (18.Oktober 2016)
Doch:
- Etwa 98 % aller Geburten finden in Deutschland in Kliniken statt.
- Gut 20 % davon werden von freiberuflichen Hebammen (im Belegsystem) begleitet.
Trotzdem werden weiterhin Kreißsäle geschlossen – Gründe hierfür:
Teilweise fehlen Belegärzte und manchmal entscheidet sich die Klinikleitung, die Geburtshilfe zu schließen, weil sie sich aufgrund geringer Geburtenzahlen nicht rentiert. doch der häufigste Grund ist, dass es häufigan Beleghebammen oder auch Hebammen für eine feste Anstellung in Kliniken fehlt. Warum? .
Haben Hebammen in Kliniken schlechte Arbeitsbedingungen?
In einer Umfrage des Deutschen Hebammen Verbandes unter angestellten Klinikhebammen, gaben im November 2015 die befragten Personen folgendes an:
- 57 % der Hebammen müssen ihre Kolleginnen häufig wegen Personalengpässen vertreten.
- 89 % hat nur selten oder hin und wieder die Möglichkeit vorgeschriebene Ruhepausen einzuhalten
- 55% sagen, dass sich die Anzahl der zu betreuenden Frauen in den letzten drei Jahren stark erhöht hat.
- 46% der im Kreißsaal tätigen Hebammen geben an, häufig drei Frauen parallel zu betreuen, aber auch vier Frauen und sogar mehr sind Realität.
- 89 % der angestellten Hebammen machen regelmäßig Überstunden, Bei 26 % der Hebammen in Volzeittätigkeit sind es mehr als 20 Überstunden im Monat
- 29 % der Hebammen würden ihren Arbeitsplatz nicht jemandem auf Stellensuche weiterempfehlen
- Fast 80 % der befragten Hebammen haben neben ihrer Tätigkeit in der Klinik weitere Einkommensquellen und arbeiten häufig freiberuflich als Hebamme in der Wochenbettbetreuung
Gute Bezahlung für gute Arbeit?
Das bekommen freiberufliche Hebammen für Ihre Arbeit:
- Eine Vorsorgeuntersuchung wird mit 26,43 € brutto vergütet.
- Ein Besuch im Wochenbett wird mit 32,87 € brutto vergütet.
- Wegegeld wird zwar bezahlt, aber die Anfahrtszeit wird nicht abgerechnet.
- Krankenkassen sagen, dass 40 Minuten für einen Hausbesuch ausreichen
- Die Vergütung von Beleggeburten für die 1:1-Betreuung einer Klinikgeburt liegt für freiberufliche Hebammen seit Juli 2015 ohne Zuschläge nur noch bei 271,94 € – 327,94 € (mit Nachtzuschlag), unabhängig von der Betreuungszeit.
Folgende Haftpflichtprämienkosten haben freiberuflich in der Geburtshilfe tätige Hebammen:
- Freiberuflich in der Geburtshilfe tätige Hebammen zahlen eine Jahresprämie von 6.843 EUR, ab Juli 2017 steigt sie auf 7.639 EUR.
- Der Sicherstellungszuschlag, der durch die Krankenkassen an die Hebammen erstattet wird liegt bei maximal 4.404,62 EUR.
Wir von Tragetuchseite.de untersützen Unsere-Hebammen.de, fordern bessere Arbeitsbedingungen und sind gegen die Schließung von weiteren Kreißsälen!
- Hebammen in Kliniken sollen wieder genügend Zeit für die Begleitung von Geburten haben: Die Arbeitssituation muss sich ändern.
- Freiberufliche Hebammen sollen von ihrem Beruf wieder leben können: Die Haftpfichtprämien müssen bezahlbar sein.
- Nachwuchs soll für den Beruf begeistert werden:
- Die Rahmenbedingungen müssen stimmen.
- Jede Schwangere und Mutter soll von einer Hebamme betreut werden. Aber an vielen Orten in Deutschland fehlen schon jetzt Hebammen: Das Problem der Unterversorgung muss gelöst werden.